Montag, 3. August 2015

Im Fokus: Zitronenöl (Citrus limonum)

http://www.lebensmittelfotos.com/2008/02/27/zitronen/

Zitronenöl ist definitiv einer meiner absoluten Favoriten bei den Einzelölen, weil es so vielseitig ist. Am liebsten verwende ich es, um ein Glas Wasser aufzupeppen - einfach einen Tropfen pro Viertelliter, und schon hat man aromatisiertes Wasser ohne eine einzige Kalorie. Achtung! Nur Glaskaraffen und Gläser benützen, keinen Kunststoff! Zitronenöl kann aus dem Kunststoff giftige Substanzen herauslösen, die dann im Getränk gelöst sind - das will ich nicht trinken!
Auch im Diffusor macht sich Zitronenöl hervorragend: Alleine wirkt es stimmungsaufhellend und wohltuend, in Kombination mit anderen Ölen wirkt es als Kopfnote immer frisch und gibt der Komposition einen fröhlichen Charakter. Nebenbei desinfiziert es die Raumluft und verhindert so die Übertragung von Keimen.
Genial ist Zitronenöl auch zum Kochen: In allen Rezepten, die abgeriebene Zitronenschale verlangen, verwende ich stattdessen Zitronenöl - aber Vorsicht! Ein-zwei Tropfen reichen meistens aus, ätherische Öle sind unheimlich intensiv. Damit man sich das vorstellen kann: Für ein Kilo Zitronenöl braucht man ca. 3000 Zitronen, aus deren Schalen das Öl dann kaltgepresst wird.
Auch im natürlichen Medizinschrank hat Zitronenöl einen wichtigen Platz, da es grundsätzlich desinfizierend wirkt. Es hat antivirale und antiseptische Eigenschaften und kann z.B. bei Infektionen der Atemwege, Durchfall oder Leber-, Gallen- und Nierenproblemen helfen, da es hilft, den Körper zu entgiften und Schadstoffe auszuschwemmen.
Vorsicht ist geboten, wenn man Zitronenöl auf die Haut aufträgt! Es ist photosensibilisierend, d.h. bis zu 12 Stunden nach dem Auftragen kann die Haut bei direkter Sonneneinstrahlung Reizungen aufweisen.
Zum Schluss noch die genialste Anwendung: Wer hat sich nicht schon über Klebereste von Pflastern, Etiketten oder sonstigen Pickerln geärgert, ewig daran herumgeschrubbt, und das meist ohne entsprechenden Erfolg? In Zukunft einfach einen Tropfen Zitronenöl dazugeben, und schon ist der Kleber Geschichte! Ich habe das schon mehrfach ausprobiert - mit Pflasterkleberesten auf der Ferse meiner Tochter (einfach abgewischt! Einschränkung: als wir im Schwimmbad ein ähnliches Problem mit Zitronenöl lösen wollten, hat es nicht so gut funktioniert. Anscheinend ist feuchte Haut und noch frischer Kleberrest, der sich wie Kaugummi zieht, ein bisschen hartnäckiger. Aber antrocknen lassen und dann entfernen funktionierte dann doch) und mit den Resten von PU-Schaum, der noch am Fensterrahmen klebte, weil ich Angst hatte, beim Abkratzen würde ich den Fensterrahmen zerkratzen (Zitronenöl drauf und mit einem einfachen weichen Tuch nach kurzer Einwirkzeit abgewischt). Wahrscheinlich sollte man aber vor jeder Anwendung auf einem nicht sichtbaren Teil ausprobieren, ob das Öl keine Schäden verursacht, Zitronenöl hat nämlich die Fähigkeit, Kunststoff anzulösen und kann auch bleichend wirken.

Quellen: Eigene Erfahrungswerte :-) // Modern Essentials. A contemporary Guide to the Therpeutic Use of Essential Oils. Sixth Edition. Aromatools 2015. // Eliane Zimmermann: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe. Kursbuch für Ausbildung und Praxis. Stuttgart. Karl F. Haug Verlag 2011. 

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